Die Geschichte der Färberei
Die Geschichte der Textilfärbung lässt sich heute durch Gräberfunde bis in die Zeit des alten Ägyptens zurückverfolgen. Auch jüngere Aufzeichnungen griechischer und römischer Schriftsteller geben uns Auskunft über damalige Methoden derTextilfärbung. Die genutzten Farbstoffe jener Zeit basierten auf natürlichen Mineralien, Pflanzen und Tieren, wie Ocker, Safran und Purpur.
In Zeiten des Mittelalters besaß das Handwerk der Färber geringe gesellschaftliche Anerkennung. Es galt gemeinhin als unrein, da Färber in Kontakt mit übel riechenden Substanzen arbeiteten. Im Laufe der Epoche gewann das Färberhandwerk allerdings zunehmend an Bedeutung und es kam zur Bildung eigener Zünfte, wie die der Garnfärber und Seidenfärber.
Färber vom Fluss
Die abgebildeten Zeichnungen skizzieren die bis heute geläufigen Methoden der Garnfärbung und Stückfärbung. Neben den genauen Arbeitsgängen zur Färbung der Seide, sind auch die hierfür notwendigen Arbeitsmittel dargestellt.
Bei der Stückfärbung wird der Stoff nach Abschluss des Webvorgangs eingefärbt. Diese Methode ist das simpelste Verfahren, da die Färbung großer Mengen an Rohseide innerhalb kurzer Zeit erfolgen kann. Nachteil der Stückfärbung ist die geringe Bandbreite an Möglichkeiten zur Färbung von Stoffen. So können im Rahmen der Stückfärbung keine mehrfarbigen Qualitäten hergestellt werden.
Die Garnfärbung
Bei der Garnfärbung wird das einzelne Seidengarn noch vor dem Webprozess eingefärbt. Hierdurch wird später die Einbindung verschiedener Garnfarben in das Seidengewebe ermöglicht. Auf diesem Weg können bspw. changierende Stoffe, wie unser Artikel 3003CW - China Reinseiden Chiffon changeant gefertigt werden. Auch ermöglich die Garnfärbung die Herstellung von Seidenstoffen, mit Karo- und Streifenmustern. Das Muster des gefärbten Garns ist auf beiden Warenseiten des Stoffes sichtbar.
Ein bedeutender Vorteil der Garnfärbung ist die gleichmäßige Verteilung der Farbe im einzelnen Garn. Auf diese Art wird ein besseres Eindringen des Farbstoffes in die Fasern der Seide gewährleistet. Nach dem Webvorgang wird die Aufnahme des Farbstoffes durch die dicht aneinander liegenden Garne erschwert, weshalb farbliche Unregelmäßigkeiten bei der Stückfärbung schneller auftreten können.